Neem – Niem und Pflanzenschutz

In den fünfziger Jahren beobachtete Prof. Heinrich Schmutterer im Sudan folgendes Phänomen:
Ein Heuschreckenschwarm hatte die gesamte grüne Vegetation aufgefressen – bis auf eine Baumart – den Niembaum.

Niem und Heuschrecken

Dies war zugleich der Beginn seiner intensiven Forschungen auf dem Gebiet der Schädlingsbekämpfung durch Niemprodukte.

Mit Neem – Niem behandelte Pflanzen trotzen vielen Schädlingen.

Mehr als zweihundert Insektenarten, Parasiten, Pilze , Bakterien und Viren reagieren darauf allergisch.
Während beim Einsatz der chemischen Keule so ziemlich alles tot vom Blatt fällt – natürlich auch Nützlinge wie Marienkäfer usw., schadet z. B. Neemöl – Niemöl den Schädlingen, aber nicht den Nützlingen. Es wurden nur geringe Auswirkungen auf Nützlinge wie z. B. Honigbienen festgestellt (Schmutterer u. Holst 1987).

Nachdem es sich bei dem Öl ja nicht um Gift handelt, fallen Schädlinge nicht sofort tot vom Stamm oder dem Blatt, sondern reagieren auf unterschiedliche Weise auf den Kontakt damit.

Die Inhaltsstoffe bewirken Störungen bei der Häutung von Insekten und vermindert die Fähigkeit zur Eiablage bis hin zur vollständigen Sterilität.
Somit sind die Parasiten anfangs noch auf den Blättern sichtbar, richten aber keinen Schaden mehr an und dienen Nützlingen wie dem Marienkäfer noch weiterhin als Nahrung, ohne dass dieser durch den Verzehr Schaden erleidet. Die Schädlinge sterben (verhungern) dann nach ca. 1 – 3 Wochen.

Allein schon durch den Geruch hat es bei vielen Insekten eine fraßabschreckende Wirkung und ist schon dadurch ein sehr effektives Abweisungsmittel. Hauptsächlich bei den sich häutenden und verpuppenden Insekten und Käfern, Grillen und Motten, Faltern, Zünslern, Spannern, Spinnmilben, Stechmücken, Thripsen, Zikaden, Blattminierern, Blattläusen, Heuschrecken, Wanzen und weißen Fliegen kann dieses festgestellt werden.

Auch Schnecken mögen kein Neem – Niem sondern wandern lieber zum Nachbarn und verschonen eher die mit Neempulver – Niempulver oder Neempellets – Niempellets behandelten Gemüsebeete. Niempulver oder Niempellets reduzieren auch nachhaltig die Nematoden.

Das Öl kann auch eingesetzt werden gegen echte Mehltaupilze und den Sternrußtau bei Rosen.

Shampoo mit Extrakt bewährt sich bei Haustieren gegen Fliegen, Flöhe, Krätzmilben, Läuse, Mücken und Zecken.

Pflanzenschutzgesetz

Früher mussten wir an dieser Stelle immer darauf hinweisen, dass Niemprodukte nicht als Pflanzenschutzmittel zugelassen sind.
Das hat sich mittlerweile geändert.

Mit Zulassungsbericht 006892-00/00 von 2014 hat das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit die Unbedenklichkeit von Niemprodukten bestätigt. Explizit wird auch darauf hingewiesen, dass durch den Einsatz von Niemprodukten keine Bienenschädlichkeit zu erwarten ist.

Mit Niemprodukten behandelte Pflanzen trotzen vielen Schädlingen.

Hier ein Auszug der wichtigsten Inhaltsstoffe

Azadirachtin

ist dem Insektenwachstumshormon Ekdyson sehr ähnlich. Der Stoff wird somit nicht als körperfremd erkannt und kann in den Stoffwechsel eindringen. Dies führt zu den bereits oben beschriebenen biologischen Veränderungen.

Salannin

schmeckt und riecht abstoßend für Schädlinge. Mit Niemöl oder Niempulver behandelte Pflanzen werden so als ungenießbar eingestuft und die Schädlinge ziehen weiter.

Meliantriol

selbst in niedriger Menge verdirbt den Schädlingen den Appetit, Diese reagieren damit, dass sie lieber verhungern, als weiterhin die mit Niemöl oder mit einem Sud aus Niempulver behandelten Pflanzen zu fressen.

Nimbin und Nimbidin

sind für den bitteren Geschmack verantwortlich und sind der Abwehrschutz gegen Viren. Diese beiden Stoffe vernichten alle Viren. Auch solche, die bei Tieren tödliche Erkrankungen auslösen können.

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